Die Alternative zu Steam: Robot Cache
Robot Cache bietet sich als echte Alternative zu Steam an und arbeitet mit der Software Blockchain und mittels Gebraucht-Verkäufen. Aus dem Hause inXile Entertainment, der RPG-Schmiede, stammt die neueste Errungenschaft namens Robot Cache, mit der Brian Fargo, Chef von inXile durchstarten möchte. Damit soll eine Alternative zu Steam geschaffen werden, die unter anderem auch ein Spiele-Marktplatz für Spiele ist. Auf Robot Cache können Spieler ihre gebrauchten Programme weiterverkaufen. Mittels einer Blockchain soll die Plattform abgesichert werden. Die Blockchain-Technologie, die eigentlich nichts anderes als eine Datenbank ist, hat den großen Vorteil, dass die nicht zentral gespeichert ist, sondern im ganzen Internet verteilt ist. Es liegen alle Daten bei allen Nutzern. Die Technologie ist besonders durch ihren Einsatz bei der Kryptowährung Bitcoin bekannt geworden. Dadurch, dass bei Installation des Bitcoin-Clients auch gleich die Blockchain dieser Währung auf dem eigenen Rechner synchronisiert wird, wird klar, dass man diese Datenbank nicht so einfach löschen kann.
inXile, bekannt durch Westerland 2 oder beispielsweise auch Torment: Tides of Numenera, will mittels Robot Cache einen anderen Spiele Marktplatz schaffen und damit die Vorherrschaft von Steam auf diesem Sektor brechen. Besonders viel Erfolg für diese neue Plattform erhofft sich der Chef, Brain Fargo, durch die Möglichkeit für die User, auf Robot Cache auch Spiele wieder verkaufen zu können, die man nicht mehr spielen möchte oder aus anderen Gründen loswerden will. Die neue Software Blockchain soll dabei dafür sorgen, dass der Faktor Sicherheit nicht zu kurz kommt. Geplant ist der Start von Robot Cache für die zweite Hälfte dieses Jahres.
Die bisherigen Möglichkeiten, Gebrauchtspiele im Internet auf den Markt zu bringen, sind durch DLC-Pakete und Always-Online-Spiele leider hinfällig geworden und der Sektor für den Gebrauchtmarkt damit tot. Robot Cache will das ändern, indem jedem User erlaubt wird, beliebig viele Spiele weiterzuverkaufen. Dabei erhält jedoch der Entwickler oder Veröffentlicher 70 Prozent des Verkaufserlöses. Wird ein neuwertiges Spiel verkauft, soll der Anteil für den Publisher oder Entwickler sogar 95 Prozent betragen. Ansonsten ist es in der Gebrauchtmarkt-Branche üblich, dass die Betreiber diverser Plattform für diese Zwecke 30 Prozent des Erlöses für sich beanspruchen.
Warum der Einsatz einer Blockchain gefordert wird?
Um die Verkäufe von Spielen dezentral abwickeln zu können ohne dass zwei Spieler gleichzeitig die Kopie eines Spieles spielen können, soll die Software Blockchain zum Einsatz kommen und damit, wie sie es auch schon bei Kryptowährungen wie dem Bitcoin tut, für Fairness beim Verkauf sorgen. Zur Versorgung der Blockchain wird von Robot Cache die Kryptowährung Iron eingesetzt. Den Spielern wird es ermöglicht, Iron mittels der eigenen Hardware minen zu können. Iron dient zudem auch als Zahlungsmittel für Spiele und kann, werden Spiele gekauft, erhalten werden.
Weiterhin ist jedoch rätselhaft, weshalb die Plattform dezentral abgewickelt werden sollte. Robot Cache als Firma, wird zentral verwaltet und betrieben und arbeitet auf diese Weise auch mit den Veröffentlichern und Entwicklern von Spielen zusammen. Es stellt sich also die Frage, warum die Geschäfte der Spieler nicht auch in einem Log, das so etwas Ähnliches wie ein Git-Repositories sein könnte, abgespeichert werden könnten. Diese Lösung wäre nicht dezentral und Robot Cache müsste eine zentrale Beglaubigung für diese Form der Kaufabwicklung ermöglichen, jedoch würde man damit die Blockchaintechnik umgehen, die einige Probleme mit sich bringt. Beispielsweise ist als ein solches Problem der sehr hohe Energieverbrauch der durch das Schürfen einer Kryptowährung entsteht, zu nennen.
Informationen zu Brian Fargo
In der Spielebranche ist der Name Brain Fargo zur Legende geworden. Vor den Zeiten von inXile war Fargo Chef der Black Isle Studios und von Interplay, die für bekannte Spiele wie Battle Chess, Fallout, Westerland und Star Trek: Starfleet Academy bekannt ist. Zusammen mit Tim Schafer, Fergus Urquart und Cliff Bleszinski gründete er im Jahr 2015 eine Crowdfunding Plattform namens Fig und fokussierte diese Plattform auf Computerspiele. Sie hat unter anderem mehrere Projekte in Millionenhöhe finanziert darunter Westerland 3, Psychonauts 2 und Pillars of Eternity II.
Es bleibt abzuwarten, inwiefern Robot Cache der Plattform Steam Konkurrenz machen kann. Bedenkt man, dass selbst Konkurrenten wie Microsoft es mit dem Windows Store nicht geschafft haben, im Onlinemarkt für PC-Games Fuß zu fassen, weiß man, welch hartes Pflaster diese Branche ist. Steam bleibt ungeschlagener Champion, selbst wenn EAS Origin und Ubisoft Uplay versuchen, durch große Marken ihre Nutzerzahlen in die Höhe zu treiben. Wenn Robot Cache mit dem Angebot des Gebrauchtspiel-Verkaufs jedoch Erfolg hat, könnte das Druck auf Valve, den Betreiber von Steam, machen, ebenfalls die Möglichkeit für Gebrauchtkäufe in ihrem System zu eröffnen. Es gibt nämlich keine technischen Gründe, die den Verkauf von Gebrauchtspielen auf dieser Plattform verhindern.